Kleindenkmale: Gemeinde Steinheim

Seitenbereiche

Eine Wiese voller Margareten
Blumenwiese mit Söhnstetten im Hintergrund
Steinheim im Sommer
Burgstall bei Sontheim

Hauptbereich

Truppenteiltafeln - Zeugnisse einer längst vergangenen Zeit

Ortsschilder sagen heute dem Reisenden in welche Stadt, in welches Dorf er kommt oder welchen Ort er gerade verlässt.
Das war nicht immer so. Ende 1805 gründete Napoleon das Königreich Württemberg. Erster württembergischer König war Friedrich I., welcher am 1. Januar 1806 die Königswürde annahm.
Die Erhebung zum Königreich und die Auflösung des Alten Reiches bedeuteten nicht nur eine Wende in der württembergischen Geschichte sondern es verdoppelte auch seine Bevölkerungszahl und sein Staatsgebiet.
Diese neu gewonnenen Gebiete mussten nun in die Verwaltung integriert werden. Dabei griff man auf die bewährte Einteilung des Landes in Oberämter zurück.
1811 wurde dann verordnet, dass in jeder Gemeinde - auch wenn sie noch so klein war – eine Ortstafel aufgestellt werden sollte.
Im Gegensatz zu den heutigen Ortstafeln standen sie nicht am Ortseingang, sondern waren entweder am Rathaus, einem anderen öffentlichen Gebäude oder auf einer als Ortsstock bezeichneten Säule an einem innerorts zentral gelegenen Platz angebracht.
In der ersten Zeile dieser Tafeln wurde das Oberamt genannt, dem die jeweilige Gemeinde zugeordnet war, darunter dann der Ortsname. Der Ortsname war zusätzlich mit Oberamtsstadt, Stadt, Marktflecken, Dorf, Pfarrdorf, Pfarrweiler oder Weiler näher bezeichnet. Diese Ortstafeln haben dann im Laufe der Zeit mehrere Veränderungen erfahren. Unter preußischem Einfluss wurden sie ab 1876 mit Angaben der Militäreinheiten versehen.
Ab diesem Zeitpunkt hießen diese Tafeln dann "Truppenteiltafeln“, weil neben dem zuständigen Oberamt nicht nur der Ortsname sondern auch die militärische Zugehörigkeit der zum Militärdienst verpflichteten männlichen Bewohner des Ortes aufgeführt wurde. Die Tafeln wurden in den Gießereien im Land, wie z. B. den Königlichen Hüttenwerken in Wasseralfingen oder der Firma Schilling in Cannstatt nach festen Vorgaben aus Gusseisen hergestellt.
Sie hatten eine Breite von 65cm und eine Höhe von 50cm. In ihrem Originalzustand war die Tafel weiß gestrichen und die schwarze Schrift reliefartig hervorgehoben. Die Umrandung der Tafel war bronziert. Nach dem Ersten Weltkrieg und spätestens mit der Umwandlung der Oberämter in Landkreise in den 1930er Jahren wurden die Ortstafeln größtenteils abgehängt. Sie sind dann meist entweder beim Altmetallhändler oder in Museen gelandet. Teilweise stehen oder hängen aber auch heute noch solche historischen Truppenteiltafeln auf Ortsstöcken oder an Hauswänden.
In den letzten Jahren wurden viele verschollen geglaubte Tafeln wieder hervorgekramt, restauriert und wieder aufgestellt. Einige sind auch innerhalb von Gebäuden, z. B. in Rathäusern, Landratsämtern und Feuerwehrgerätehäusern angebracht. Diese Tafeln sind interessante Kleindenkmale und wichtige Zeugen der württembergischen Verwaltungs- und Militärgeschichte. 

 

Quelle: Günther Brommler, Heimat- und Altertumsverein Heidenheim e.V. mit Ergänzungen von Karl Blum, Förderverein Ev. Martinskirche Söhnstetten e.V.

In der Gemeinde Steinheim gibt es drei dieser Kleindenkmale zu besichtigen.

1. An der Außenwand der Heimatstube auf dem Klosterhof

2. Beim Dorfbrunnen in Gnannenweiler

3. Beim Aufgang zur Martinskirche in Söhnstetten

Infobereiche

Highlights

Meteorkrater – Museum

Vor etwa 15 Millionen Jahren entstand durch den Einschlag eines Meteoriten das Steinheimer Becken – der heute wohl besterhaltene und prägnanteste Meteoritenkrater mit Zentralkegel.

Heimatstube auf dem Klosterhof

Pflege von Brauchtum, Vorführungen alter Handwerkstechniken und die Bewahrung von Ausstellungsstücken aus früherer Zeit sind die Aufgaben des Heimatvereins Steinheim e. V.

Interaktiver Wentallehrpfad

Die bizarren Dolomitfelsen, von einem einstigen Flusslauf geformt, machten ein Trockental im Gemeindegebiet im Laufe der Jahrhunderte zum sagenumwobenen Wental. Seit dem Jahr 2010 führt der interaktive Wentallehrpfad von Steinheim aus durch das Wental bis zum Landhotel Wental, das sich bereits auf der Gemarkung Essingen befindet.

Gemeindewald

Steinheim hat einen sehr großen Wald, die Wälder der Gemarkung Steinheim zählen zum Albuch, dem größten zusammenhängenden Waldgebiet der Schwäbischen Alb.