Ausstellung über Freundschaft zwischen den Völkern
Ein eigener Raum für die Jumelage zwischen Steinheim und Colombelles
Wie der Verschwisterung von Colombelles und Steinheim vor nunmehr 35 Jahren ein Gesicht geben? Neben dem Sitzungssaal des Gemeinderats im Steinheimer Rathaus entstand im Zuge von Umbauarbeiten ein Besprechungszimmer. Aus dem bisherigen wurden Büroräume. In diesem Raum wurde nun der „Salle de Colombelles“ verwirklicht.
Im Zuge der umfangreichen Arbeiten des ehrenamtlichen Archivteams wurden zahlreiche Devotionalien aus dem Keller des Rathauses zusammengetragen, die nicht länger der Bürgerschaft vorenthalten bleiben sollten. Es handelt sich um Gastgeschenke der Colombeller, die sie bei unterschiedlichen Anlässen mitgebracht und überreicht haben.
Ergänzt wurde die Ausstellung durch jene Fahne, die zum 30jährigen Bestehen der Partnerschaft gestaltet wurde und neben den Farben von Deutschland und Frankreich auch die von Europa sowie die Wappen von Steinheim und Colombelles zeigt.
Schließlich kann ein gallischer Hahn bestaunt werden, der in manchen Gegenden der Normandie die Dachspitze der Häuser ziert. Eine reichbemalte Milchkanne erinnert an die landwirtschaftlichen Betriebe, die es noch zuhauf in der Normandie gibt. Verschiedene Bilder sind richtig schöne Arbeiten aus dem Genre Kunsthandwerk.
In Bild und Text sind außerdem Ereignisse festgehalten, die auf die florierende Städtefreundschaft aufmerksam machen. Blickfang ist außerdem jenes Puzzle, das vor fünf Jahren in der Albuchhalle beim 30. Geburtstag der Jumelage gelegt wurde. Auf alle schaut von der Wand „Marianne“, die Nationalheilige Frankreichs auf den Sitzungstisch. Sie hat übrigens in Frankreich in jedem Rathaus einen besonderen Platz.
Die Ausstellung ist so angelegt, dass sie jederzeit ergänzt werden kann. Und die vorhandene Uhr aus Colombelles verbindet sich mit dem Wunsch der Franzosen: Steinheim möge nur glückliche Stunden erleben.
Bürgermeister Holger Weise und Hauptamtsleiterin Beate Jung klopften den drei „Dekorateuren“ Stefan Kirchknopf und Klaus-Dieter Kirschner sowie dem Hausmeister Thomas Schneider für die Gestaltung der Dauerausstellung anerkennend auf die Schultern. Erika Edler, seit 2015 Präsidentin des Komitees, äußerte sich begeistert von der Raumgestaltung. Hier könne nacherlebt haben, was die Steinheimer und die Franzosen bei vielen freundschaftlichen Begegnungen alles erlebt haben – trotz der 930 Kilometer zwischen beiden Orten. Schade, dass diesmal an Mai-Markt wegen Corona kein Wiedersehen gefeiert werden kann. kdk

Den Artikel dazu aus dem Albuchboten vom 08.04.2021 finden Sie hier. (PDF-Dokument, 153,70 KB, 04.03.2022)
Wiedersehen nur am Bildschirm
Colombelles betrauert zwei Corona-Tote
Steinheim/Colombelles. Eigentlich wäre eine größere Gruppe aus Steinheim übers Nikolaus-Wochenende in der nordfranzösischen Partnerstadt Colombelles auf dem Nikolaus-Markt gewesen und hätte dort Produkte aus Steinheim und Umgebung verkauft. Dieses Ereignis fiel diesmal der verheerenden Corona-Lage in Frankreich zum Opfer.
Es war die Idee der Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees, Erika Edler, wenigstens am Bildschirm Wiedersehen zu feiern und sich gute Wünsche zu Weihnachten und für ein hoffentlich Corona-freies Jahr 2021 zuzurufen. Die Freude war allen Konferenzteilnehmern anzumerken. Aber auch die Trauer um zwei betagte Colombeller, die Opfer der Pandemie geworden waren. Gegenseitig wurden alle aufgemuntert und irgendwie die Vorfreude auf ein hoffentlich gesundes Wiedersehen im kommenden Jahr geweckt.
Die sehr strengen Maßnahmen in Frankreich sind wieder ein bisschen gelockert worden. Im November durften die Franzosen ihr Haus nur aus triftigen Gründen für eine Stunde am Tag und in einem Umkreis von einem Kilometer verlassen. Jetzt sind es drei Stunden und 20 km Umkreis. Auch zu Weihnachten gelten strengere Beschränkungen: nur fünf Personen dürfen zusammenkommen.
Die täglichen Fallzahlen haben sich von bis zu 60.000 im Oktober (für ganz Frankreich) auf knapp 13.000 am 6. Dezember reduziert.
Es gibt auch Positives zu berichten. Ein Austausch von Briefen der dritten Klassen der Steinheimer Hillerschule mit den entsprechenden Klassen der Grundschule Henri Sellier in Colombelles auf Initiative einer Colombeller Grundschullehrerin, die auf diese Weise ihre guten Deutschkenntnisse pflegen möchte. kdk
Eric Gaillard aus Colombelles auf dem Albuch
Der frühere Vize-Bürgermeister für Sport in Colombelles, Eric Gaillard, besuchte zusammen mit seiner Frau Michèle Steinheim und war ganz angetan von den Möglichkeiten, die hier Radsportler vorfinden.
Während seines aktiven Berufslebens als Finanzchef eines Berufsschulzentrums konnte Gaillard nie an den Reisen nach Steinheim teilnehmen. Das ändert sich jetzt mit dem Abschied aus dem Berufsleben. Bei der Kommunalwahl in diesem Jahr in Colombelles trat Gaillard nicht mehr an, will aber weiter – wie bisher schon – mit Tatkraft diese Jumelage zwischen Steinheim und der aufstrebenden Kleinstadt in der Normandie unterstützen.
Das nächste Mal wolle er, Mitglied im Fahrrad-Club Colombelles, mit dem Fahrrad nach Steinheim kommen. Für kommendes Jahr ist übrigens eine Fernfahrt mit dem Velo von Steinheimer Pedalrittern nach Colombelles in der Planung.
Seit 2016, dem Jahr als der 30. Geburtstag der Partnerschaft gefeiert wurde, sind die Gaillards mit Tamara Luckas und Alexander Stöckle befreundet und nutzten nun die Sommerferien für einen längst überfälligen Besuch auf dem Albuch. Ein Besuch im Meteorkrater-Museum in Sontheim im Stubental war natürlich Pflicht.
Erika Edler, die Präsidentin des Partnerschaftskomitees, empfing die Gäste und zeigte sich besorgt über die Corona-Pandemie, die in diesem Jahr viele Aktivitäten der Vereine und Begegnungen größeren Umfangs mit Colombelles unmöglich machte. Noch ist nicht entschieden, ob im Dezember in Colombelles Nikolaus-Markt sein wird und dorthin – wie all die Jahre - dann eine Delegation aus Steinheim mit regionalen Köstlichkeiten vom Albuch im Gepäck reisen kann.
Klaus-Dieter Kirschner
Hoffen auf Erleichterung
Corona: Videokonferenz statt Maimarkt 2020
Eigentlich sollte ja Steinheim am Maimarkt-Wochenende ganz im Zeichen deutsch-französischer Freundschaft stehen. Eine 30-köpfige Reisegruppe wäre aus der Normandie auf die Ostalb gekommen und im Steinheimer Rathaus hätte es eine Ausstellung zweier Colombeller Künstler gegeben.
All das fiel Corona und dem momentanen Versammlungs- und auch Reiseverbot zum Opfer. Am Donnerstagabend hätte das Wiedersehen seinen Anfang genommen. Zu dem Zeitpunkt schalteten sich Mitglieder der Partnerschaftskomitees Steinheim und Colombelles per Video-Konferenz zusammen und stießen mit einem Calvados oder Cidre an und wünschten sich Gesundheit. Die Colombeller hatten sich tatsächlich vom Weihnachtsmarkt ein Steinheimer Klosterbier bzw. Söhnstetter Weizen für dieses Prosit aufgehoben.
Es gab viel zu erzählen. Im Gegensatz zu anderen Teilen Frankreichs ist die Normandie nicht so heftig von dem Virus betroffen. Die Franzosen freuten sich mit den Steinheimern, dass in Deutschland nun Lockerungen für die Bürger eintreten. In Frankreich würden am 11. Mai Lockerungen erwartet. Der Schulunterricht würde wieder aufgenommen und starte zunächst für die jüngsten Kinder. Damit würden vor allem Mütter entlastet, die wieder an ihre Arbeitsplätze zurückkehren wollen.
Coronabedingt konnte sich der Colombeller Stadtrat nach der Kommunalwahl noch nicht zur konstituierenden Sitzung treffen. Der amtierende Bürgermeister Marc Pottier hält den „alten“ und den noch nicht vereidigten neuen Gemeinderat über wesentliche Verwaltungsvorgänge auf dem Laufenden und rechnet damit, dass im Juni das neue Gremium erstmals tagen kann und er dann als Bürgermeister wiedergewählt werde.
Die Ausgangsbeschränkungen sind wesentlich härter als in manchen Gegenden Deutschlands. Der Bewegungsspielraum ist auf einen Kilometer rund um Wohnung oder Haus begrenzt: kein ausgedehnter Spaziergang mehr oder ein Bummel am Strand der nahen Landungsküste. Wer es dennoch wagt, zahlt empfindliche Strafen, die bei 135 Euro beginnen und weit über tausend Euro (bei Wiederholungstätern) reichen. Geduldet sind Einkäufe, Arztbesuche, Besuche bei alten Angehörigen und das Gassi gehen mit dem Hund.
Die Regierung in Paris hat ab dem 11.Mai die Ausgangsbeschränkungen reduziert und somit den Aktionsradius der Bürger deutlich vergrößert. Reisen nach Deutschland sind weiter nicht möglich.
Klaus-Dieter Kirschner
Günter Bartel hat viel bewegt
Dankurkunde für Wegbereiter der Partnerschaft mit Colombelles
Der erste Präsident des Partnerschaftskomitees und frühere Lehrer Günter Bartel wurde kürzlich durch seine Nach-Nachfolgerin Erika Edler in den Ruhestand verabschiedet. Bei der jüngsten Sitzung des Komitees, kurz bevor wegen Corona alle Versammlungen verboten wurden, ging es außerdem um eine deutsch-französische Gemäldeausstellung im Rathaus und um die Aktivitäten am Maimarkt.
Inzwischen wurde seitens der Gemeinde der Maimarkt abgesagt, zu dem traditionell eine große Delegation aus der Normandie auf den Albuch kommt. Die Franzosen haben ihrerseits diese Reise inzwischen aufgrund vieler Unwägbarkeiten gecancelt. Das bedeutet auch, dass es eines neuen Termins für die Gemäldeausstellung bedarf.
In Steinheims französischer Partnerstadt Colombelles waren in den letzten Tagen die Augen gespannt auf den Ausgang der Kommunalwahlen gerichtet. Die Liste Union de la Gauche, kandidierte als einzige und wird von Bürgermeister Marc Pottier angeführt. Wegen Corona war die Wahlbeteiligung erschreckend gering. Die Liste Pottier bekam aber etwas über 66 Prozent Zustimmung. Pottier wird also weiter Bürgermeister bleiben.
Allerdings ist wegen der Corona bedingten Ausgangssperre in Frankreich derzeit nicht absehbar, wann das neue Kommunalparlament konstituierende Sitzung haben wird und der neue (alte) Bürgermeister vereidigt werden kann. Bis dahin amtiert das bisherige Gremium in seiner bisherigen Zusammensetzung weiter.
Bei Franzosen wie bei Deutschen gleichermaßen beliebt ist der Gründungspräsident des (Steinheimer) Partnerschaftskomitees, Günter Bartel. Deshalb konnte Erika Edler bei der Verabschiedung auch die herzlichsten Grüße aus Colombelles ausrichten. In ihrer Laudatio blendete sie zurück auf die Anfänge der Verschwisterung zwischen Steinheim und Colombelles. Es waren schwierige Zeiten, die Wunden des Krieges schmerzten noch immer. Auf sehr feine Art habe Bartel die Begegnungen und Veranstaltungen moderiert und dabei stets die richtigen Worte gefunden bei dem anfänglich schwierigen Verhältnis zwischen beiden Völkern.
Seit 33 Jahren gibt es dieses Partnerschaftskomitee, dessen erster Vorsitzender Günter Bartel wurde. Ihm folgte 1992 Martin Neuner. Erika Edler bescheinigte Bartel „viel Geschick und Einfühlungsvermögen in den ersten Jahren dieser Jumelage“. Colombelles damaliger Bürgermeister Marie Petitpas habe Bartels angenehme Art sehr geschätzt und so sei Bartel mehr als nur Sprachmittler zwischen Petitpas und seinem Steinheimer Gegenüber Dieter Eisele gewesen. Dem Mann der ersten Stunde der deutsch-französischen Aussöhnung galt viel Beifall. Bürgermeister Holger Weise überreichte zusammen mit Erika Edler einen Geschenkkorb und die Dankurkunde der Gemeinde.
Der Vielgelobte gab sich bescheiden, dankte ganz gerührt für die Laudatio und ermunterte die Komitee-mitglieder auch in schwierigen Zeiten sich beherzt dieser Städtepartnerschaft zu widmen. Günter Bartel versicherte, weiter dieser Arbeit verbunden zu bleiben.
Klaus-Dieter Kirschner
2016 - 30 Jahre Partnerschaft
Ein klares Bekenntnis von Colombelles Bürgermeister Marc Pottier bei der Feier von 30 Jahre Jumelage mit Steinheim. Eine große Delegation feierte in der Normandie mit den Franzosen dieses Jubiläum
Vier erlebnisreiche Tage liegen hinter einer großen Delegation aus Steinheim, die insgesamt 2250 Kilometer unterwegs war, um in der 7000 Einwohner großen Stadt Colombelles die Verschwisterung mit Steinheim vor nunmehr 30 Jahren zu feiern. Die Gastgeber, allen voran Marie Thérèse Legras mit dem Colombeller Partnerschaftskomittee, hatten ein großes Programm inszeniert und Evelyne Laye eine bemerkenswerte Bilderausstellung gestaltet. Dort befanden sich auch vier Schaufensterpuppen, die entweder die Steinheimer oder aber die Tracht der Normandie trugen.
Es gehörte zu diesem Jubiläum bei spätsommerlichen Temperaturen, dass derer gedacht wurden, die einst die Jumelage arrangiert hatten und inzwischen nicht mehr unter den Lebenden weilten. Es waren schmerzliche Augenblicke, als die Bürgermeister Olaf Bernauer (Steinheim) und Marc Pottier (Colombelles) und die Komitee-Präsidenten Erika Edler (Steinheim) und Marie Thérèse Legras (Colombelles) nach kurzen Gedenkworten Blumengebinde niederlegten.
Ein erster großer Höhepunkt war am Sonntag im Rathaus zunächst ein Empfang, in dessen Verlauf unter großer Anteilnahme der Bürger und der Steinheimer Delegation die Partnerschaftsurkunde erneut unterschrieben und damit die herzliche Verbundenheit mit Steinheim unterstrichen wurde. Während der sehr wohl erhebenden, wie schlichten Feierstunde „pflanzten“ Kinder und Menschen im schon gesetzten Alter die gelben Sterne in das aus blauen Blüten vorbereitete „blaue“ Tuch, das am Ende die Fahne Europas zeigte.
Offizielle Reden wurden bei der Gelegenheit nur zwei gehalten. Olaf Bernauer erinnerte sich zunächst an die 25-Jahr-Feier und zeigte sich tief erschüttert, über das viele Leid, das in den letzten fünf Jahren insbesondere die Franzosen getroffen hat. Die Terroranschläge seien unerträglich: „Wohl niemand hätte sich zu Beginn der Aussöhnung von Frankreich und Deutschland auch nur im Entferntesten vorstellen können, was auf uns zukommt. Noch nie wurde unsere Freundschaft und Verbundenheit, die Freiheit und unsere Art zu leben, durch aufkommenden Hass und Nationalismus auf so eine harte Probe gestellt wie durch die heutigen Zeiten… Die Tausenden Gräber der Kriege sollten uns alle zum Frieden mahnen“.
Bernauer sprach davon, dass am Anfang der Verschwisterung eine Zeitungsannonce stand, die schließlich am 1.November 1986 zur Besiegelung der Partnerschaftsurkunde durch die damaligen Bürgermeister Dieter Eisele und Marie Petitpas stand. Was folgte, waren viele Besuche, viele sportliche Begegnungen und auch kulturelle wie musikalische Veranstaltungen. Dieses Fest sei aber zugleich der Aufruf an die Jungen, das Vermächtnis der Alten, die Aussöhnung von Deutschland und Frankreich fortzuführen.
Marc Pottier betonte in seiner bewegenden Rede, wer sich einst für diese Partnerschaft und für die Aussöhnung zwischen Deutschen und Franzosen einsetzte. Viel sei getan, viel erreicht worden. Angesichts der aktuellen Situation müsse man sich noch einmal auf all die Werte besinnen, die das Europa von heute ausmachen. Im Blick auf das bislang erreichte, aber auch im Blick auf das prima Miteinander von Steinheim und Colombelles rief Pottier aus: „Heute sind wir die besten Freunde der Welt“. Nach dem der starke Beifall abgeebbt war, sagte Pottier: “Die Freundschaft lebt auch davon, dass Colombeller Steinheimer gastfreundlich aufnehmen und umgekehrt die Steinheimer die Colombeller. Dies alles fördert die Liebe und die Freundschaft zwischen unseren Ländern und den Menschen, die hier leben!“
Der Nachmittag brachte dann ein flottes wie spannendes Handballspiel zwischen der weiblichen A-Jugend (des TV Steinheim) und der Colombeller. Es siegten mit 23 : 15 die Gastgeberinnen.
Die erste Mannschaft spielt übrigens in der Nationalmannschaft Frankreichs. Schließlich streiften sich die beiden Bürgermeister Trikots über, desgleichen Mitglieder der Partnerschaftskomitees zum Schießen auf ein Fußballtor. Die Bürgermeister schlugen sich als Torsteher wacker und so trennte man sich, als das Ergebnis ein Unentschieden war.
In der Peter- und Paul-Kirche wurde am Abend zunächst musiziert – durch Schüler und Lehrkräfte der Musikschule Steinheim. Es erklangen sowohl Werke von Bach und Haydn als auch moderne Stücke wie „Quartango“, Olivion, „Per il mio“ oder „Cancoe da Manha feliz“.
Das eigentliche Festbankett mit Tanz schloss sich im festlich herausgeputzten „Stade Pierre Rival“ an. Hier sprachen die Präsidentinnen der Comitees Erika Edler (Steinheim) und Marie Thérèse Legras, und tauschten die Gastgeschenke aus. Die Steinheimer hatten einen Pokal der Freundschaft mitgebracht, der einen Ehrenplatz im Colombeller Rathaus bekommen wird. Noch einmal klang die Begeisterung durch über die am Vormittag gepflanzten Sterne Europas und das doch noch einige der „Väter“ der Jumelage diese 30-Jahr-Feier miterleben können. Die Rednerinnen waren sich darin einig, was Marie Thérèse Legras so zusammenfasste: „Auch wenn manche die Sprache des anderen nicht sprechen, so verständigen sie sich doch und pflegen auf ihre Weise diese Freundschaft. Eigentlich sind diese Treffen doch viel zu kurz.“
Ein „trés grand merci“ stellte Erika Edler an den Anfang ihrer Ansprache: „Das war heute ein wunderbarer Tag, der uns allen zeigte, was uns diese Freundschaft bedeutet“. Im Blick auf die momentan doch sehr angespannte Weltlage wünschte sich Erika Edler, dass niemals wieder Grenzen hochgezogen werden zwischen Deutschland und Frankreich und dass endlich die Politiker eine Lösung des Friedens für die Tragödien auf dieser Erde zu Wege bringen: “Ich bin sehr glücklich, in Zeiten des Friedens zwischen unsren beiden Ländern erleben zu dürfen.“
Am Montag führte eine Ausfahrt zunächst auf den (deutschen) Soldatenfriedhof Mont de Huisnes“, auf dem knapp 12 000 deutsche Soldaten, sowie einige Zivilisten und viele kleine Kinder aus einem Internierungslager bestattet sind. Bei diesem Besuch flossen Tränen.
Zunächst war die Stimmung gedrückt auf der Weiterfahrt zum Mont Saint Michel. Die Anfänge der Basilika auf einem Berg mitten im Meer reichen bis ins zehnte Jahrhundert nach Christi Geburt zurück. Angesichts der spätsommerlichen Temperaturen war der Andrang der Touristen riesig.
Auf der Rückfahrt konnten verschiedene Sehenswürdigkeiten auf einer Stadtrundfahrt durch Paris (siehe Bilder unten) betrachtet werden. Beim Eifelturm wurde ein Halt eingelegt, damit auch dieser in Ruhe angeschaut werden konnte. Alles in allem war die Fahrt nach Colombelles ein voller Erfolg, welche alle Beteiligten noch lange in Erinnerung behalten werden.
Eine kleine Delegation von Steinheimern reiste vom 01. bis 04. Dezember 2016 nach Colombelle, um dort verschiedene Waren aus Steinheim und der Umgebung beim dortigen Nikolausmarkt zu verkaufen. Dabei wurden auch Waren von Colombelles mitgebracht, welche dann am Samstag, den 10. Dezember 2016 vor dem Rathaus verkauft wurden.